... Die höchsten Vergütungen [für ReNo-Auszubildende] werden in Frankfurt und Hamburg gezahlt. Dort werden im ersten Lehrjahr Vergütungen in Höhe von EUR 500,-- und im letzten Lehrjahr bis zu EUR 664,-- gezahlt.Mein Bezirk liegt mit ca. 300,00 €, ca. 350,00 € und ca. 400,00 € "im Mittelfeld der Kammern insgesamt." Das ist ja weniger als eine Leasingrate für ein Kanzleifahrzeug nach dem DAV-Ratgeber...
Die niedrigsten Vergütungsempfehlungen finden wir für das erste Lehrjahr in Bamberg, Brandenburg und Zweibrücken mit EUR 260,-- und für das letzte Lehrjahr in Zweibrücken mit EUR 310,--.
Da fällt mir kurz die Geschichte ein von einer "fertigen ReNo", die in "einer befreundeten Kanzlei" nach der Ausbildung übernommen wurde für ca. 800,00 Euro brutto bei einem 10-Stunden-Tag. Sie hofft immer noch auf ein Mindestlohngesetz, weil sie davon profitieren würde. Jedenfalls dachte sie sich, dass das ja ein bisschen knapp ist zum Leben und wollte nebenbei noch Pizza fahren. Muss man natürlich den Chef fragen. Seines Zeichens Rechtsanwalt und Notar, der in der Woche nie zweimal mit dem gleichen Oberklassewagen in die Kanzlei kommt. Sie tragt ihm den Wunsch vor und er soll tatsächlich gefragt haben:
"Aber Fräulein X, wozu brauchen Sie denn soviel Geld?"
Die Dame hat wohl sprachlos den Raum verlassen. Ich hätte ja gesagt: "Wofür? Für Drogen und Glückspiel natürlich." Jedenfalls hat sie im Ergebnis wohl zumindest eine "moderate Gehaltserhöhung" erhalten, um der Geschichte ein Happy Ending zu geben.